Mein Name ist Earl. Dr. Who. Hot in Cleveland. Spooks. Death in Paradies. Memphis Heat. (Oh, sorry, dass heißt ja Beat, auch wenn Jason Lee ziemlich hot ist.) Und so ganz nebenbei lese ich Jim Butcher, Bluthunger und alle möglichen seichten Schmonzetten, von der Art Hedwig Courts Mahler, über verschiedene Gedichtbände.
Warum schreibe ich das? Oder besser, warum schreibe ich deswegen nicht. Und da kommt mein Textchen, oder was auch immer das hier sein soll, erneut ins Stocken. Ich überlege mir (mal wieder!!!), was machst du hier? Ich habe eine Geschichte, an der ich wie besessen geschrieben habe, 160 Seiten, und befinde mich gerade in einem Black Hole. So ein Mist! Was ist mit mir los? Ich war so drin und dann … kam die Arbeit. Keine Zeit mehr. Keine drei Stunden am Stück, die ich gemütlich schreiben kann. Müdigkeit, Erschöpfung.
Ganz einfach ausgedrückt, Fernsehen ist leichter (und übrigens Frau muss ja auch recherchieren, sagt meine Tochter). Oder etwas Triviales lesen. Da sitzen und mich berieseln lassen. Ich schreib mal hier und da ein paar Seiten, aber nichts das mit meiner Geschichte zu tun hätte. Das wurmt mich, macht mich wütend … auf mich und schwupp bin ich in diesem Teufelskreis aus: Ein Schriftsteller schreibt täglich, meiner momentanen Verfassung und meinem eigenen Perfektionismus gefangen. Ich sollte mich nicht schuldig fühlen, nur weil ich in diesem blöden Alltag gefangen bin und das Hamsterrad gerade nicht verlassen kann. Andere sind das auch. Vielleicht merken sie es nicht, das mag sein. Ich merke es und das ist möglicherweise ein Teil meines Leidens.
Immerhin hat mich das Ganze dann doch etwas erhellt. Earl Hickey sieht gut aus, wenn er nicht Earl ist, und zwar in Memphis Beat. Dass David Tennant mein allerliebster Lieblingsdoktor Who ist. Obwohl er nicht so nett ist, wie ich dachte. Also kann jemand einerseits ein liebenswerter Kerl und andererseits ein unerbittlicher Mann sein, ein sehr zorniger Mann.
Adam Carter ist neben Lucas North einer der heißesten
Agenten, auch wenn uns Hollywood etwas anderes erzählen will. Herz am rechten Fleck und Killerinstinkt … ich mag eben doch die Bad Boys, wenn wenigstens ein bisschen Gutes in ihnen steckt und sie so gut aussehen. Aber warum auch nicht? Das ist doch genau der Zweck, zu dem Filme, Bücher und so weiter entwickelt werden. Medien sind Opium fürs Volk. Oder so ähnlich.
Und Jim Butcher schreibt Fantasy. Sein Charakter, Harry Dresden, ist ein Hexer. Ein cooler noch dazu. Er hat eine Menge Tricks drauf, wilde Arbeitsgeräte und ich habe neue Erkenntnisse über das, was ein Hexer so macht. Dabei fiel mir die Sache mit dem Schreibkurs in Frankfurt wieder ein, als mich die eine Frau angemacht hat, weil ich angeblich nicht den richtigen Spruch in meiner Geschichte verwendet habe. Ist doch bemerkenswert: Vieles was Jim Butcher über Vampire und die Herkunft von Dracula schreibt habe ich auch noch nicht gehört. Ich finde es gut, aber es ist neu. Neu ist gut, wenn es gefällt. Finde ich. Aber darüber kann man natürlich geteilter Meinung sein.
Am schlimmsten während meiner Arbeitsverdrängungsphase sind die trivialen Liebesromane. Ich schmachte dahin, entwickele meine eigenen Szenen, in denen ich schwelge … das sind dann auch die Texte, die ich schreibe. Rosarot und himmelblau. Ich sollte eine Romanze schreiben. Vielleicht werde ich die Romantiksucht dann los?
Aber ich will eigentlich meinen derzeitigen Roman endlich zu Ende schreiben. Der Kopf ist voll. Die Ideenzettel auch und ach ja, die letzte Lektion vom Fernstudium steht noch aus, denn ich bin ja sooo fleißig (mein Fernlehrer). Es gäbe eine Menge Geschichten zu schreiben und ich bin froh, froh, froh, dass ich so viele Einfälle habe, aber (jetzt kommt`s): Vielleicht ist es zu viel. Kann es ein Zuviel an Ideen überhaupt geben? Hätte ich keine, was wäre dann? Würde ich nicht dauernd darüber nachgrübeln, warum ich keine Einfälle mehr habe.
Ich glaub, ich sehe mir die nächste Folge „Spooks“ mit Lucas North an, oder schwelge bei einem Kaffe in „Fesseln der Liebe“. Nur zur Recherche natürlich! Was sonst!