Anfangen fällt mir gerade genauso schwer, wie es sich anhört. Das weiße Blatt vor mir, den Stift in der Hand und in meinem Kopf toben die Gedanken durcheinander, wie ein Bienenschwarm. Aber nur Mut! Sobald der erste Satz auf dem Papier steht geht es weiter und weiter und immer weiter…, bestimmt!
Bücher machen süchtig! Fragt mal meinen Mann, der könnte euch was erzählen. Aber Fakt ist, ein Buch ist etwas Sinnliches, Begreifbares, Fassbares! Wenn man erst einmal angefangen hat sich mit ihnen zu beschäftigen, dann kann man ganz schlecht wieder aufhören. Besonders in den „internetigen“ Zeiten, in denen es diese tollen Buchbörsen gibt, auf denen man gebrauchte und teilweise auch neue Bücher ersteigern oder kaufen kann.
Chaos im Kopf ist nichts Neues! Alles rauscht an mir vorbei und nichts lässt sich packen. Also was tun? Block raus holen und Notizen machen. Eine wilde Seite im PC anlegen und Stickpunkte machen. Tagebuch schreiben oder gehen(s.u.).
Drucken ist heute einfacher denn je. Der Laserdrucker macht es möglich. Die Texte sind gedruckt oft leichter zu korrigieren als auf dem Bildschirm. Außerdem ist es ein schönes Gefühl einen selbstgeschrieben Text in den Händen zu halten.
Einsam ist man als Schriftsteller öfter mal. Ob man nun nachts vor dem PC sitzt oder auf Unternehmungen verzichtet, weil man gerade einen Flash hat und nicht aufhören kann, weil einem 1000 Ideen kommen, die man unbedingt aufschreiben muss. Manchmal ist man auch einsam, weil einem eine verwandte Seele fehlt.
Figuren wachsen einem ans Herz. Man leidet und fühlt mit ihnen und ehrlich, mir fällt es unheimlich schwer eine meiner „guten“ Figuren ins Unglück zu stürzen. Aber es bringt die Geschichte ins Rollen. Ich las irgendwo, man sollte „Bomben“ auf seine Protagonisten werfen. Es tut weh, aber dann geht die Post ab….
Gehen ist eine gute Hilfe, wenn nichts mehr geht, oder wenn das Chaos im Kopf nicht weichen will. Bequeme Schuhe anziehen und einfach los gehen. Am besten in eine ruhige Ecke, vielleicht in einen Park, an einen Fluss oder See, oder auch ein hübsches Wohngebiet. Augen schweifen lassen und Gedanken los lassen.
Handy oder Telefone stören den Schreifluss. Sorry, aber so ist es!
Ideale oder Idole hat sicher jeder Schreiber. Das ist legitim und sicher auch ein Ansporn dem Lieblingsautor nach zu eifern. Allerdings sollte man seinen eigenen Stil finden und der ist je nach Autor verschieden. Aber es kann auch Spaß machen mal einen Text im Stil seines Idols zu schreiben.
Jetzt! Habe ich einen Einfall, dann schreibe ich ihn sofort auf. Denn leider ist er weg, wenn ich es nicht mache. Aus diesem Grund steht ein Zettelblock auf meinem Nachttisch, auf dem ich auch mitten in der Nacht etwas notieren kann, falls mich die Muse küsst.
Kritiker sind eine Last! Am Schlimmsten ist unser eigener Kritiker. Die kleine Stimme im Ohr, die uns einreden will, dass wäre alles schon mal da gewesen, zu profan und was nicht noch alles. Da hat jeder so seinen eigenen Killer. Nicht hin hören!!! Übertönen. Schreiben. Nicht beirren lassen.
Morgenseiten, nach Julia Cameron, eine gute Möglichkeit sich einzuschreiben. Manchmal beschwerlich, denn Morgenseiten meinen den Morgen. Also kurz nach dem Aufstehen. Hört sich hart an. Ist es auch, eigene Erfahrung. Aber(!) es hilft wirklich. (Die Morgenseiten sind drei DIN A 4 Seiten lang. Nicht mehr, nicht weniger. Was man schreibt ist nicht wichtig. Denn es ist nicht für irgendjemand zum Lesen gedacht. Man lässt sich von Satz zu Satz leiten, egal was einem durch den Kopf geht. Nach ein paar Tagen wird es leichter und die Erfolge stellen sich ein. Versuch macht klug.
Notizen, Notizbuch sollte man immer dabei haben. Denn die besten Einfälle kommen dann, wenn man es nicht erwartet. Parkhaus. Zahnarztwartezimmer o.ä.. Spaziergang. Cafe usw. Und wie oben unter „Jetzt“ beschrieben…sofort notieren, sonst verweht es mit dem Wind.
Offen für alles! Das ist sicher der wichtigste Rat beim KREATIVEN Schreiben. Auf dem Papier gibt es kein „no go“. Man darf erst mal alles schreiben. Was dann veröffentlicht wird oder vorgelesen, dass kann man später immer noch entscheiden. Wir dürfen Wege gehen, auf die wir uns im Alltag nicht trauen würden. Sei wild!
Persönlich sein. Persönlich schreiben. Sich in die Figuren einfühlen. Gedanken über das Denken, Fühlen und Handeln der Personen machen. Die Geschichte nährt sich von den Personen, also nehmen wir sie persönlich.
Quälerei ist das Schreiben auch. In den Stunden in denen man vor dem PC oder dem leeren Blatt hockt und die Gedanken sich winden und entwinden. Man sucht das passende Wort, und? Nichts. Alles hört sich falsch an. Dann hilft es zu gehen. Die Gedanken frei laufen zu lassen und an nichts zu denken. Notizbuch mitnehmen, denn dann kommen die Gedanken.
Rausch. Ja, man kann in einen Schreibrausch geraten. Das ist der Wahnsinn. Nichts anderes hat mehr Platz. Nur noch die Geschichte. Alles andere fliegt an einem vorbei. Essen, Trinken, Gespräche usw. Für die Familie ist das zwar nicht so toll, aber wenn sich der Rausch legt, dann ist wieder Zeit für Alltagsdinge. Der Rausch, ein unbeschreibliches Glücksgefühl!
Stift, ebenso wie Notizbuch, immer zur Hand haben. Unverzichtbar. Sollte schreiben (Achtung! Kugelschreiber mit leerer Mine oder Füller mit leeren Patronen).
Tagebuch ist für viele Schreiber ein wichtiges Medium. Dort hat alles Platz, was uns im Kopf herumspukt und mal gesagt werden muss. Nebenbei ein Hort für Zettel, Postkarten, Briefe usw. und natürlich Ideen, die urplötzlich aus dem Gewusel auftauchen.
Unverzeihlich ist es einem Schreiber den Mut zum Schreiben zu nehmen, in dem man seine Texte nieder macht. Jeder hat seinen Stil, seine Geschichte. Wenn mir etwas nicht gefällt, dann kann ich aufhören zu lesen und wenn ich Kritik übe, dann sollte sie so konstruktiv wie möglich sein!
Vermessen zu sein, ist für einen Autor ein ganz übler Charakterzug. Wer will behaupten er sei das Maß aller Dinge, der Herr über die entscheidenden Sätze? Texte sind immer auch eine Frage des Geschmacks und da hat jeder Leser einen anderen. Akzeptiere andere Schreiber neben dir und schätze ihre Anstrengungen.
Wieder und wieder greift man zum Stift, wenn man erst mal „Blut geleckt“ hat. Es ist eine Sucht, oder kann eine werden. Aber immer hin eine Sucht für die man keine Reha braucht, sondern eine, der man guten Gewissens frönen kann. Schreiben macht nicht dick, nicht betrunken und endet nicht tödlich (meistens). Schreiben macht glücklich.
X-Chromosom ist in Schreibkursen deutlich mehr vertreten. Meistens gibt es nur einen Quotenmann und auch das eher selten. Ein interessantes Phänomen, dass es noch zu erforschen gilt, denn der Bestsellerautor ist meistens ein Mann.
Yang und Ying. Ein unerschöpfliches Thema über das schon sooo viel geschrieben wurde.
Zauberei ist Schreiben definitiv nicht, auch wenn es so scheint. Man kann es erlernen. Ein bisschen Talent oder Lust gehört auch dazu, aber mit den richtigen Techniken und ein bisschen Fantasie lassen sich schöne Dinge zaubern.
Sei wild!
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